Klassische Kletter- und Boulderspiele

    

  

   

Bouldern bzw. Klettern nach Farben: Zur Bewältigung einer Strecke dürfen nur Griffe und/oder Tritte einer Farbe benutzt werden.

Kofferpacken: Eine Gruppe (2-10) Schüler entwickelt Zug um Zug einen Boulder. Von einem Startgriff aus darf der erste Teilnehmer einen Griff anfügen, also einen Zug machen. Der zweite übernimmt diesen Zug und darf einen weiteren anfügen. Die Fähigkeit, sich Griffe und Bewegungen zu merken wird hier geschult. Tipp: möglichst leistungshomogene Gruppen bilden!!!

Tritte / Griffe ansagen (Partnerübung): Ein Schüler klettert, der andere darf die zu benutzenden Griffe oder Tritte ansagen. Diese Übung schult das Vorstellungsvermögen des „Ansagers“ für Kletterbewegungen und erweitert bei geschickter Griff- bzw. Trittauswahl das Bewegungsspektrum des Kletternden!

Tritte / Griffe sammeln (2-6 Schüler pro Gruppe): Jede Gruppe sucht sich zwei gute Griffe zum festhalten. Nun versucht jeder der Teilnehmer der Gruppe nacheinander so viele Tritte wie möglich mit den Füßen zu belasten (also Druck auszuüben) ohne die Griffe zu verlassen. Die übrigen können laut mitzählen! Welcher Schüler oder welche Gruppe schafft die meisten Tritte? Es können natürlich auch Griffe gezählt werden. In diesem Fall werden zwei Tritte ausgewählt, die beim Weitergreifen nicht verlassen werden dürfen!

Bierdeckel sammeln: An einer Kletter-/ Boulderwand werden Bierdeckel wahllos verteilt (mit Klebestreifen befestigen oder auf Griffe stellen). Das Verteilen kann von der Lehrkraft (neutrale Person) oder den Schülern selbst durchführt werden. Anschließend müssen die Bierdeckel von zwei festgelegten Startgriffen aus wieder eingesammelt werden. Jeder Schüler darf dabei nur einen Bierdeckel holen. Die Schwierigkeit kann dadurch erhöht werden, dass der Bierdeckel auf dem Kopf balancierend zum Einstieg zurücktransportiert werden muss! Heruntergefallene Bierdeckel zählen natürlich nicht! Anstelle von Bierdeckeln können auch Bonbons o. a. verwendet werden. Das Spiel ist auch gut als Staffel mit mehreren Gruppen durchführbar. Die Bewegungsintensität kann dadurch erhöht werden, dass zuvor eine Laufstrecke zum Einstieg an die Wand zurückgelegt werden muss. Vielfältige Variationen sind hier möglich!!!

Memory: Mehrere Kartenpaare (können von Schülern leicht selbst hergestellt werden) werden verdeckt an der Kletter-/ Boulderwand verteilt (ankleben mit Kreppband) und müssen von den Spielern angeklettert werden. Jeder Schüler darf jeweils zwei Karten umdrehen. Um den Spielverlauf zu beschleunigen, kann man sich darauf einigen, dass jede umgedrehte Karte der Gruppe gezeigt werden muss/darf. Es können mehrere Gruppen gegeneinander antreten: Welche Gruppe schafft es zuerst, ihre Kartenpaare zu finden?

Boulder definieren: In Kleingruppen (2-6 Schüler) entwickeln die Teilnehmer gemeinsam einen Boulder, der anschließend von einer anderen Gruppe geklettert werden soll. Die Start-, Zwischen- und Zielgriffe werden mit Kreide oder Tapestreifen markiert (evt. auch die Tritte). Ziel beim anschließenden Klettern ist es, dass alle Gruppenteilnehmer das Boulderproblem bewältigen.
Gegenseitige Unterstützung ist also erwünscht!!!

Griffe (oder Tritte) wegdefinieren: Start- und Zielgriffe werden festgelegt. Anschließend klettern die Teilnehmer einer Kleingruppe (2-6 Schüler) nacheinander die Strecke zwischen Start- und Zielgriff. Jeder benutzte Griff (oder Tritt) wird wegdefiniert (z.B. mit Tape abgeklebt) und darf von dem darauf folgenden Kletterer nicht mehr benutzt werden. Ist die Griffdichte einer Wand nur sehr gering, so kann jeweils pro Durchgang nur ein Griff (oder Tritt) wegdefiniert werden (welchen kann z.B. die Gruppe entscheiden). Ein Ziel könnte es sein, möglichst viele Durchgänge zu schaffen, bei der alle Gruppenmitglieder durchkommen!

Literatur:

KITTSTEINER, J. / NEUMANN, P.: Klettern an der Boulderwand - Übungen und Spiele für Kinder und Jugendliche, Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung 2002

KLEIN, P. / SCHUNK, E.: Klettern, Hofmann 2004

WINTER, S.: Sportklettern mit Kindern und Jugendlichen, BLV München 2000

 

Übungen und Spiele zur Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit und Geschicklichkeit

Klettern / Bouldern ohne Geräusche zu produzieren, schult eine saubere Fußtechnik. Gummibänder mit kleinen Glöckchen an Hand und/oder Fußgelenken erhöhen den Reiz der Übung. Spielcharakter bekommt die Übung, indem ein oder mehrere Schüler mit verbundenen Augen den oder die Kletternden anzeigen oder berühren müssen.

Zwei oder mehrere Schüler werden mit kurzen Reepschnurstücken (1-2 Meter Länge), die sie sich in den Hosenbund klemmen miteinander verbunden. Ihre Aufgabe besteht darin, an der Kletter- /Boulderwand von A nach B zu queren, ohne dass die Schnüre „reißen“ bzw. einer von ihnen den Boden berührt. Die Übung kann dadurch erschwert werden, dass leicht zerreißbare Materialien, wie z.B. Klopapier als Verbindung benutzt werden.

Klettern / Bouldern mit Handicaps, z.B. mit verbundenen Augen, mit einem Luftballon unter dem T-Shirt oder zwischen den Beinen, mit Handschuhen (Fäustlingen) an den Händen oder mit Gegenständen (z.B. Bierdeckel) auf dem Kopf. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt!!

Gegenstände transportieren: Mehrere Schüler suchen sich auf Absprunghöhe eine Position an der Wand. Nun werden Gegenstände (z.B. mit Wasser gefüllte Pappbecher) vom ersten bis zum letzten Schüler der Reihe nach durchgereicht, ohne dass einer der Kinder den Boden berührt!